Marketing, was geht?!

Olga und Milena von NACONA waren Anfang Mai auf dem BarCamp des Marketing-Clubs der Technologieregion Karlsruhe unterwegs, um sich über die neuesten Marketing-Trends zu informieren - und natürlich mitzumischen.

Jeder ist gefragt!

Ein BarCamp ist ein Veranstaltungsformat, bei der es keine feste Einteilung in Zuhörer und Speaker gibt. Hinsetzen, zurücklehnen und zuhören – so läuft es hier nicht ab. Sondern: Jeder Teilnehmer hat zu Beginn die Möglichkeit ein Thema vorzuschlagen und dieses dann – wenn es ausgewählt wurde –  in einer 45 minütigen Frage-, Diskussions-, oder Expertensession zu bearbeiten. So entsteht direkt vor Ort und ganz spontan ein auf die Teilnehmerinteressen zugeschnittenes Programm. In diesem Sinne ist ein BarCamp der ideale Ort für neue Ideen, Inspirationen und Networking.

Das Übliche: Klassische Marketing-Themen zum Einstieg

Und was waren nun die Top-Themen, mit denen sich die Marketingleute aus Karlsruhe aktuell beschäftigen? In den ersten Sessions wurde viel über die Verwendung und den Einsatz von unterschiedlichen Social-Media-Plattformen diskutiert, über die must haves und die do’s und dont’s im digitalen Marketing und welche Herausforderungen Social-Media-Marketing im Unternehmen mit sich bringt. Auch auf unterschiedliche Tools, wie zum Beispiel Eye-Tracking, wurde eingegangen, um zu veranschaulichen, wie der Erfolg einer Kampagne kontrolliert und verbessert werden kann. Zudem wurde das DISG-Modell (dominant, initiativ, stetig, gewissenhaft) vorgestellt, um individuelle Marketing-Strategien und somit Ansprachen für die verschiedenen Persönlichkeitstypen erarbeiten zu können – denn Mitarbeiter und Kunden wollen bekanntlich persönlich und ganz individuell angesprochen werden.

Das Besondere: Es menschelt auch im Marketing

Soweit, so gut. Der immer gleiche Marketing-Hut, will man meinen. Doch abgesehen von den Dauerthemen, war es spannend zu beobachten, dass sich viele darauf folgende Sessions von klassischen Marketing-Themen entfernten. Es wurden zum einen psychologische Themen, wie “Hochsensibilität” diskutiert und wie man mit ihr, besonders im Alltag, umgehen kann. Zum anderen stieß besonders die spontane dreiteilige Session Facereading von BarCamp Teilnehmer Christian Maier auf großes Interesse. Christian arbeitet als Gesichtsleser in seinem Unternehmen Face ID, wo er bei der Beratung sowie Ausbildung von Menschen hilft.

Das Wahre vs. heile Welt

Parallel wurde auch das Thema Bewusstsein versus Menschsein diskutiert. Hier ging es um die Frage, ob man einen Job nur des Geldes wegen machen sollte, oder ob man auf seine wirklichen Interessen und Bestimmungen hören sollte, um ein glücklicheres und gesünderes Leben zu führen. Wie sich zeigt, scheint sich die Marketing-Welt doch auch nachhaltig um philosophische Fragen zu drehen. Das Wahre, das Echte, das Gute – rückt auch in den Fokus derer, die dafür bekannt sind, eine schöne, heile Welt zu kreieren.

Auch die abschließende Feedbackrunde ergab: Das BarCamp hatte seinen Fokus auf dem Menschen selbst. Mehr Achtsamkeit in Bezug auf andere, aber auch auf sich selbst. Öfter mal auf sein Bauchgefühl hören und das eigene Bewusstsein befragen, ob die aktuelle berufliche Situation glücklich macht.

Unser Fazit: Gut, dass wir darüber gesprochen haben!

Das Programm mag hier und da eine etwas esoterische Richtung angenommen und die eine oder andere Session wie eine Therapiesitzung angemutet haben. Es wäre aber zu kurz gegriffen, das BarCamp als “nicht fachlich genug” abzustempeln  – denn im Großen und Ganzen hat sich gezeigt: Der Tag war bestimmt von einer erstaunlich hohen inhaltlichen Sensibilität. Wir finden, in genau dieser Offenheit und Spontanität steckt die besondere Qualität, die man bei anderen Veranstaltungen oftmals vermisst. Klar, wer nur Business-Talk erwartet, ist bei einem BarCamp sicher falsch. Mitmachen ist die Devise. Im persönlichen Austausch auf Augenhöhe verschiedene Meinungen und auch mal ganz unerwartete Themen zu diskutieren erfordert Haltung und Neugier – und das kann richtig erfrischend sein, gerade im Marketing.

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