Mäuschenbericht – Ein Blick hinter die Kulissen eines Filmdrehs

Behind the Scenes
Was haben Pizza , Morphsuits und Nebel gemeinsam? Einen NACONA Filmdreh natürlich! Was denn sonst? In diesem Blogartikel zeige ich Euch aus Praktikanten-Perspektive, was alles in der ersten Woche bei NACONA passieren kann und wie ein Werbespotdreh für Lowa abläuft.
Behind the Scenes

Erstmal ankommen.

Etwas überwältigt von der Größe des Kreativparks bleibe ich mit aufgerissenen Augen vor der gläsernen Eingangstür stehen. Alte aufeinander gestapelte ISO-Container wurden in Büros umgewandelt und fungieren nun als Werkstätte für junge Kreativköpfe.  Im kleinen Café an meiner Rechten werden bereits heiße Getränke gebraut für die ersten Ankömmlinge. Während ich durch das farbenfreudige Containterlabyrinth flaniere, begleitet mich der einladende Geruch von heißem Kaffee.

Die Nacona-Zentrale entdecke ich nach einigen Minuten an meiner linken Seite. Nachdem ich das Büro betrat, bekam ich einen Platz zugewiesen und machte es mir auf diesen Paar Quadratmetern so gemütlich wie möglich. Viel Zeit blieb mir dazu nicht, da es kurz darauf schon losging mit der wöchentlichen Montagsbesprechung. Was nächste Woche ansteht?

Ein Werbefilmdreh in München.  Das geht ja spannend los.

Mitten drin statt nur dabei

Die NACONAS drehen bald einen TV-Werbespot für Sportschuhhersteller Lowa und dafür müssen wir noch einiges erledigen. Bevor das Team bald mit den Dreharbeiten loslegen kann, müssen noch ein Paar Feinheiten besprochen werden. Jede in die Runde geworfene Idee wird in Betracht gezogen. Die Frage lautet nicht “ob” sondern “wie” ein Gedanke umgesetzt werden kann. Die komplette Konzeption -mit allem Drum und Dran- des Werbespots hat NACONA über die letzten Monate erarbeitet.Ich wage einen kalten Sprung ins Wasser und beteilige mich am kreativen Denkprozess. Am liebsten würde ich mich natürlich mit wilden Ideen austoben, aber ich halte mich ein wenig zurück denn der Kunde hat schließlich Anforderungen und Bedingungen. Nachdem sich alle auf einen Plan geeinigt hatten, muss das Thema Materialien und Requisiten weiter besprochen werden.

Aber vorher, Mittagessen.

Nacona legt großen Wert auf eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Gleich am ersten Tag wurde mir erklärt, dass die alltägliche Routine durch ziemlich amüsante und kreative Aktivitäten im Team aufgelockert wird. Nach dem Mittagessen nimmt jeder an einem wettbewerbsintensiven Spiel teil. Der Verlierer darf den Spüldienst übernehmen. Nach einer wohlverdienten Pause werde ich vertraut gemacht mit den unternehmensinternen Kommunikationssystemen. Wie erwartet ist alles digitalisiert. Etliche Tools und Funktionen sollen mir dabei helfen meinen Arbeitsalltag auf übersichtliche Art zu strukturieren. Auf den ersten Blick sieht das Ganze ziemlich verwirrend aus, aber schon nach einigen Minuten fange ich an zu verstehen wie das System funktioniert. Jede Farbe wird entweder einer Person oder einem Projekt zugeteilt. Hinzu kommen noch sämtliche Plattformen auf denen vergangene, aktuelle und zukünftige Projekte aufgelistet sind. Ich klicke mich durch einige von Ihnen und lese mir Projektbeschreibungen durch.

Gegen Nachmittag wird das Projekt in Zusammenarbeit mit Lowa nochmal eingehend besprochen. Welche Materialien werden benötigt, mittels welcher Kanäle werden die letzten Komparsen rekrutiert, wer übernimmt welche Rolle vor und hinter der Kamera und was muss noch vor dem definitiven Dreh getestet werden? All das muss noch vor Ende der Woche beantwortet werden.

Test, Test, 1, 2 ,3

Mittlerweile stehen Testdreh und Requisiten auf der Agenda. Da der Handlungsort des LOWA Werbespots eine Fabrik ist, müssen Rohre, Hebel und Räder angeschafft und vorbereitet werden für den Dreh. Fast den ganzen Vormittag sind wir mit entrosten, polieren und sprühen beschäftigt. Alles muss funkeln und glänzen damit Requisiten und Drehort übereinstimmen. Einen Werbespot zu drehen mag sich leicht anhören, jedoch kristallisiert sich schnell heraus, dass der Teufel im Detail liegt.

Da bei dem Konzept des LOWA Werbespots Geschwindigkeit eine Rolle spielt, führen wir eine knifflige Testaufnahme aus. Mithilfe von Inlineskates und ein wenig Manneskraft, üben wir eine Szene bis wir sie perfektioniert haben. Ich darf sogar mitmachen.

Der Frühe vogel braucht dringend kaffee

Ein Handywecker nach dem anderen ertönt im Gang unserer Wohnung. Einige trinken erstmal eine heiße Tasse Kaffee bevor sie sich in die Münchner Kälte wagen.

Da wir um Punkt acht Uhr mit den Aufbauarbeiten loslegen müssen, bleibt uns wenig Zeit für ein gemütliches Frühstück. Bevor wir an den Drehort fahren, halten wir kurz beim örtlichen Bäcker an und verputzen hastig unsere erste Mahlzeit des Tages. Gedreht wird in der Geothermie Erdwärme Grünwald in Oberhaching.  Der Hauptdarsteller soll von Rohren und Rädern umringt sein damit das Fabrik-Feeling so authentisch wie möglich rüber kommt. Uns stehen zwei Räumlichkeiten zur Verfügung. Einmal ein kleiner Konferenzraum in dem wir unsere Zeit während der Mittagspause vertreiben können, und dann natürlich noch der große Fabrikraum in dem sich das Set und die Materialien befinden, wo die Crew die meiste Zeit verbringt.

Das Filmset wird komplett aufgebaut.  Zwei Lichtmeister kümmern sich um die Beleuchtung des Raums, jemand wedelt  diesen Nebel in die richtige Richtung mit einem Stück Pappe, Johannes hat ständig seine Kamera parat und macht Aufnahmen für ein Behind The Scenes Video und natürlich Julian, unser Regisseur, der wegen der lauten Maschinen im Raum mit einem Megaphon Anleitungen geben muss.

Dabei muss natürlich alles stimmen damit in den kommenden Tagen reibungslos gedreht werden kann. Ich darf bei der Stellprobe als Hauptdarsteller-Dummy mitwirken und muss mit voller Kraft -und angestrengtem Gesichtsausdruck- an einem Hebel ziehen.

(Das mit dem Hebel versteht Ihr dann wenn der Werbespot veröffentlicht wird)

Am Set herrscht eine spannende und konzentrierte Atmosphäre. Vor Drehbeginn müssen die drei Komparsen in Morphsuits, und der Hauptdarsteller in einen Arbeitsanzug schlüpfen, und über den finalen Ablauf der Aufnahmen gebrieft werden. Dann geht’s los.

Alle stehen hinter Johannes (Der die Kamera bedient) denn keiner möchte die allererste Aufnahme verpassen.. “Alle bereit?”- “Kamera läuft”- “3,2,1, und los”. Nach mindestens 12 Takes ist die erste Szene im Kasten. Nachdem ein Shot perfektioniert wurde, wird schon das Set für den Nächsten  aufgebaut. Schließlich gibt es auch einen Drehplan und der muss eingehalten werden. Nachdem vier Stunden lang unablässig gefilmt wurde, gönnen wir uns zum Mittagessen Pizza. Bis halb fünf geht es am Set wild zu. Die Requisiten wurden umgebaut, die Beleuchtung verlagert und die Statisten zügig auf ihre Positionen hingewiesen für den nächste Take. Nach einigen Stunden sind wir dann endlich fertig. Mit einem High-Five bedanken wir uns bei der Crew für die tatkräftige Hilfe und die Komparsen für ihren Einsatz am Set.

Kaum haben wir den zweiten Drehtag haben wir hinter uns gebracht, fragen wir uns bereits wie der morgige Tag ablaufen wird. Unsere Materialien lassen wir großteils in der Fabrik liegen und machen uns – aufgeteilt in zwei Transportern- auf den Heimweg.

Der Countdown läuft.

Wir haben es geschafft. Die letzten Szenen werden aufgenommen. Bevor wir uns von den Erdwärme Grünwald Mitarbeitern verabschieden, bauen wir erstmal ab. Alle packen zusammen an, und so sind wir innerhalb wenigen Minuten startklar. Wir lassen den Abend gemeinsam im Team ausklingen, stoßen auf drei erfolgreiche Drehtage an und machen uns wieder auf den Heimweg.

Das war meine erste Woche bei NACONA, und mein erstes Mal an einem Filmset. Ich wusste von etlichen Behind The Scenes Videos die ich auf Youtube gesehen habe, dass es bei einem Dreh ganz schön hektisch werden kann. Mittendrin zu stehen und selbst Verantwortung zu tragen ist natürlich eine andere Geschichte. Wenn man im Kinosaal oder vor dem Fernseher auf der Couch hockt, macht man erst beim Abspann eines Films Gedanken darüber wie viele unterschiedliche Personen eigentlich bei einem Film mitwirken und wie wichtig jeder Einzelne von ihnen ist.

Wenn man das Glück hat hinter einer Kamera stehen zu dürfen, sieht man was viele Zuschauer nicht sehen können. Nämlich wie viel Arbeit eigentlich hinter einem  zwanzig sekündigen Werbespot steckt.

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